Impuls zum Sonntag Laetare

Jesu meine Freude
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Laetare – das heißt: Freuet euch! – mitten in der Passionszeit. Das Wochenlied für diesen Sonntag ist Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu, meine Zier.

- Sie können sich den Choral z.B. hier anhören (Verlinkung mit Werbung) -

Freude – jetzt, in diesen Tagen? An denen klar ist: Viele werden krank werden, manche lebensbedrohlich. An denen wir zu Hause bleiben sollen. Sich so mancher von uns einsam fühlt. An denen manche bis an ihre Belastungsgrenze arbeiten - und vielleicht darüber hinaus. An denen die wirtschaftliche Existenz anderer auf dem Spiel steht. An denen viele sich zerrissen fühlen zwischen Kinderbetreuung und Homeoffice. In denen sich Unsicherheit breit macht bei uns: Was mag nur die Zukunft bringen?

Ach, wie lang, ach lange ist dem Herzen bange und verlangt nach dir! Der Dichter dieser Zeilen, Johann Franck, wusste was es bedeutet, wenn dem Herzen bange ist – ist er doch 1618 geboren, dem Jahr, in dem 30jährige Krieg begann. Von Beruf Jurist wurde zum Ende des 30jährigen Krieges hin Ratsherr und einige Jahre später Bürgermeister in seiner Heimatstadt Guben. Geschätzt und geachtet war er in seinem Engagement für die Stadt und die Bürger, weil er sich durch seinen christlichen Glauben hat leiten lassen.

Gestärkt in seinem Tun und für sein Leben hat ihn – so ist es von ihm überliefert - die Poesie, also die Dichtkunst; Lieder, wie dieses, das er (auch für uns) geschrieben hat.

Manche Formulierung mag uns heute blumig erscheinen, wie z.B. Gottes Lamm, mein Bräutigam – aber ich denke, wir können uns auch etwas mitnehmen von Johann Franck, seiner Dichtkunst und dem Lied Jesu, meine Freude; mitnehmen, für die herausfordernde Zeit, die wir gerade zu bestehen haben:

Einen Blick für all das, was trotzdem gut und schön ist in unserem Leben; das Vertrauen, dass Gott auch jetzt mit uns geht; wir von ihm die Kraft, die Stärke und den Trost bekommen, die wir jetzt brauchen; Aufmerksamkeit für den anderen und Füreinander-Dasein, auch wenn wir voneinander Abstand halten müssen; eine innere Verbundenheit mit allen, die mit uns singen und beten – damals, wie heute; die Zuversicht, die uns die Musik – und sei es nur für den Moment – zu schenken vermag.

Weicht, ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein. Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein. Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.

Marion Sichert


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