Liebe Gemeinde,
so nah, so eng, und das schon so lang – so kommt es den Familien zumindest vor. So ruhig, so einsam, und das schon so lang – so kommt es den Singles zumindest vor. Kein großes Familientreffen, kein Abendessen mit Freunden, keine gewohnte Routine, das gilt es jetzt einfach für uns alle auszuhalten.
Was kann helfen? Spiele und Indoorsport miteinander, lange Telefonate, vielleicht auch sogar mal einem lieben Menschen einen Brief schreiben – viele Ideen werden über Internet, soziale Medien, Zeitung und Radio verbreitet.
Hilfreich – so sehe ich es – ist auch die innere Einstellung zu den Geschehnissen rund um Corona. Meine persönliche Freiheit erhalte ich mir nicht durch mehr oder weniger sinnvolle Aktionen, sondern im Kopf. Und all das in der entspannten Gewissheit: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“
Diese Aussage kommt in einem der Texte zu unserem heutigen Sonntag vor. Hiob, der große Mann aus dem Alten Testament, der so sinnlos leiden muss, sagt dies in scheinbar größter Gottverlassenheit zu seinen Freunden. „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ –
In einfachen Worten heute ausgedrückt: Jesus ist sicher bei mir – auch und gerade wenn es mir nicht gut geht. Mir allein, oder mir mit all den Menschen, die ebenfalls durch das Virus betroffen sind.
Noch gibt es keinen sicheren Hoffnungssteifen am Horizont, noch keine Exitstrategie, doch ich wünsche uns allen weiterhin Gelassenheit und Zuversicht in diesen so ungewohnten und schwierigen Zeiten, wir müssen nicht allein alles bewältigen – unser Erlöser lebt und ist bei uns. Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen
Carola Wagner