„Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus: Das ist mein Blut des neuen Testaments, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft ihr′s trinket, zu meinem Gedächtnis.“
Diese Worte sind uns vertraut; ungewohnt ist es aber, sie zu lesen. Normalerweise hören wir sie, wenn wir im Gottesdienst das Abendmahl feiern. Aber normal ist so wenig in den Zeiten von Corona, in denen wir auf Gemeinschaft verzichten müssen und selbst in den kommenden Feiertagen zu Hause bleiben werden.
Am heutigen Gründonnerstag feiern wir, dass Jesus uns diese besondere Gemeinschaft mit ihm und miteinander geschenkt hat. Er traf sich mit seinen Jüngern, um mit ihnen das Passafest zu feiern, doch mit seinen Worten deutete er es um und eröffnete eine neue Gemeinschaft und Zukunft. So feierten sie das erste Abendmahl miteinander als Grundlage, die durch die Zeiten hindurch trägt.
Das erste Abendmahl: wissen Sie noch, wie Sie zum ersten Mal das Abendmahl empfangen haben? War es für Sie etwas Besonderes? Etwas, das im Gedächtnis haften blieb… zusammen mit den Menschen, mit denen Sie gefeiert haben? In welchen Gruppen, an welchen Orten haben Sie seitdem gefeiert?
Bis wir in Zukunft wieder Abendmahl feiern können, ist es gut sich an die vergangenen Feiern zu erinnern, an Gemeinschaft, die bleibt. Jesus Christus hat sie begründet, er ist der Garant, die Grundlage unserer Gemeinschaft und damit seiner Kirche. Er trägt durch die Zeit hindurch, durch gute Zeiten und schwere Tage.
In einem Abendmahlslied heißt es: „einst feiern wir das große Abendmahl mit Dir“. Der Horizont jeder Abendmahlfeier ist die Gemeinschaft mit Christus in der Ewigkeit. Mögen uns allen bis dahin noch viele Feiern auch in St. Johannes und der Bergkapelle beschieden sein.
Und der Friede Gottes der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus, Amen
Carola Wagner